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Watamote

Wertung zum Anime/Manga Watamote
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Watamote tomoko kuroki by nick ian-d6i7ouu

Ein Slice-of-Life-Anime der etwas anderen Art.

Watamote behandelt die Probleme einer introvertierten Highschool-Schülerin, die mit allen Mitteln versucht, beliebt zu sein.

Jeder von uns kennt es vielleicht aus seiner damaligen Schulzeit - man kommt in eine neue Schule oder Klasse und kennt niemanden. Zögerlich spricht man seine Klassenkameraden an, macht Bekanntschaften, befreundet sich, macht mehr Freunde und ehe man sich versieht, ist man der Beliebteste in der ganzen Schule!

… Nicht?!

Vielleicht ein wenig übertrieben, aber so in etwa kann man sich Tomoko Kurokis Gedankenwelt vorstellen. Die 15-jährige liebt nichts mehr, als im Netz zu surfen und stundenlang Otome Games zu spielen, doch die Sommerferien neigen sich dem Ende zu und Tomoko kommt bald auf die Highschool. So sinniert sie über die letzten Jahre auf ihrer alten Schule und muss feststellen, dass sie kaum Freunde gefunden hat, geschweige denn jemanden zum Verlieben. Dies muss sich ändern! So versucht sie mit allen ihr bekannten Mitteln, in ihrer neuen Klasse aufzufallen, doch wenn man nur Animes als Vorbilder hat und auch vor anderen Leuten kaum ein Wort heraus bekommt, gestaltet sich dies fast als unmöglich und in den meisten Fällen auch sehr peinlich.

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Watamote basiert auf den am 4. August 2011 erschienen Manga “Watashi ga Motenai no wa dō Kangaetemo Omaera ga Warui!” von Nico Tanigawa. Übersetzt bedeutet das: “Man kann es drehen und wenden, wie man will, es ist eure Schuld, dass ich nicht beliebt bin!” Die Serie wurde am 8. Juli 2013 in Japan ausgestrahlt. Die erste Staffel beinhaltet 12 Folgen, welche jeweils 25 Minuten lang sind. Die Serie wurde von Studio Silver Link produziert, welche auch “Medaka Box” und “Kurokami” produziert haben.


Zwar hat Watamote den groben größeren Plot von Motokos Bemühen, beliebt zu werden - wie es im Slice of Life Genre aber typisch ist, steht generell der Charakter und nicht die Geschichte im Vordergrund. Episodenhaft verfolgt der Zuschauer, wie Motoko ihr Alltagsleben übersteht und versucht, mit der für sie fremden Gesellschaft klar zu kommen. Dabei ist man immer ganz nah an Motoko, denn obwohl sie in der Öffentlichkeit kaum ein Wort herausbekommt, sind ihre Gedanken umso lauter. Es ist z.B nicht untypisch, dass sie einen leidenschaftlich-empörten inneren Monolog über die Menschheit hält, nur weil ihr angeblich der Regenschirm gestohlen wurde. In jeder einzelnen Folge werden weitere Facetten von Motoko aufgezeigt, sodass sich von ein immer komplexer werdendes Bild von ihrem Charakter entwickelt. Zu bemängeln ist dabei allerdings, dass durch die starke Konzentration auf Motoko die Nebencharaktere etwas blass und charakterlos erscheinen.

Die Animationen sind auf sehr gutem Serien-Niveau. Vor allem das Charakterdesign überzeugt - am meisten bei Motoko, die natürlich am meisten Screentime hat. Anders als bei anderen Animes, wo selbst die Nerds wie polierte Porzellanpüppchen aussehen, wirkt Motoko hingegen etwas authentischer. Ihre Frisur ist zerzaust, unter ihren Augen hat sie dunkle Augenringe und anders als bei all den anderen klassischen Anime-Highschoolmädchen trägt sie keinen kurzen Rock, sondern einen langen, der ihr scheinbar auch zu groß ist. Sie ist ein Mädchen, das aufgrund ihres Charakters und ihrer Vorlieben keinen Wert auf Äußerlichkeiten legt.

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Die anderen Charaktere fallen vom Design her eher schlicht und “normal” aus. Außer natürlich Motokos einzige Freundin Yū Naruse. Mit ihrer übertriebener Niedlichkeit und dem dazu passenden ständig wackelnden Vorbau, wirkt es, als wäre sie geradewegs aus einem Ecchi-Anime entsprungen. Doch gerade dadurch wird die Gegensätzlichkeit der beiden Charaktere noch deutlicher.

Das Glanzstück in den Animationen liegt bei der Darstellung von Motokos Gefühlslagen und psychischen Ausrastern. Die sind je nach Situation melancholisch-traurig, abstrakt-künstlerisch oder fast schon psychotisch-verstörend verbildlicht.

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Watamote Opening FULL VIDEO HD

Das Opening “Watashi ga Motenai no wa dō Kangaetemo Omaera ga Warui!“ von Konomi Suzuki and Kiba of Akiba ist ein Song, wie man ihn selten im Slice-of-Life-Anime antrifft. Statt kitschigem J-Pop ist es ein Metalsong, der genau Motokos Gefühlsleben widerspiegelt.

Da ist das Ending “Musō Renka" von Velvet Kodhy etwas konventioneller, aber zeigt so auch Motokos andere Seite - die des Mädchens, dass sich nach Aufmerksamkeit sehnt.

Watamote kuroki tomoko resubido by xalamox-d6g93iy

Es gibt viele Slice-of-Life-Animes und auch solche, die mit schwarzem Humor einige Konventionen brechen, wie “Sayonara Zetsubou Sensei” oder “Mitsudomoe”. Doch diese konzentrieren sich oft zu sehr auf den Humor und es kann passieren, dass so eine reine Comedy-Serie daraus wird. Watamote schafft es aber, die Mischung aus Humor und der Tragik, die Tomoko innewohnt ,gut beizubehalten. Natürlich kann auch Watamote die klassischen Comedy-Themen nicht neu erfinden und man entdeckt altbekannte Story-Elemente, wie das Einkaufen von Unterwäsche oder die alljährlichen Schulfeste. Aber selten schafft es ein Anime, dass man einen Charakter so zwiespältig in sein Herz aufnimmt. Zum einem ist Tomoko psychotisch, zynisch und ist voller Vorurteile anderen gegenüber. Aber gleichzeitig ist sie verletzlich, einsam und versucht, sich in eine Gesellschaft einzubinden, welche sie nicht versteht.

Watamote ist aufgrund ihrer Thematik und des Hauptcharakters vielleicht keine Serie für jedermann, doch wenn man Motoko einmal folgt, ist es schwer, ihr wieder zu entkommen.



Dr. Tomoe (Diskussion) 10:28, 17. Dez. 2013 (UTC)

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