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Animanga NBB Dystopie

Weihnachten ist überstanden und es Zeit nachzuschauen, was alles unter dem Baum lag: Bei mir war die Komplettbox des Anime-Klassikers TEXHNOLYZE von 2003 dabei. Nipponart veröffentlichte bereits am 30. November die komplette 22-teilige TV-Serie auf DVD und erstmals auch auf Blu-ray in einem ansehnlichen Sammelschuber.


Darum geht es in TEXHNOLYZE

In der unterirdischen Bergbaustadt Lukuss ist nicht Geld das bedeutendste Gut, sondern die Texhnolyze-Technologie, die den Austausch von menschlichen Körperteilen gegen Bionische ermöglicht. Dadurch ist es theoretisch jedem möglich, sein Leben zu verlängern. Texhnolyze ist somit gleichermaßen Statussymbol, als auch Luxusgut. Als sich der Boxer Ichiro mit den falschen Leuten einlässt, wird er brutal zusammengeschlagen und ihm wird ein Arm und ein Bein abgeschlagen. Schwer verletzt wird er von der Wissenschaftlerin Eriko Kamata aufgelesen, die sich die Gelegenheit nicht nehmen lässt, Ichiro auch gegen seinen Willen mit dem Prototyp einer Arm- und Bein-Prothese der neuesten Texhnolyze-Generation auszustatten.

Ichiro, der eigentlich Texhnolyze ablehnt, fällt es schwer, sich an die Prothesen und sein neues Leben zu gewöhnen. Erschwerend hinzu kommt, dass die Stadt Lukuss ein Pulverfass ist, deren Bezirke von Gruppen beherrscht werden, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Um die Stadt in einen Bandenkrieg zu stürzen, reicht ein Funke … oder jemand der die Lunte anzündet …

Mein Eindruck

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TEXHNOLYZE wurde unter der Regie von Hiroshi Hamasaki (STEINS GATE, TERRA FORMARS) vom Studio Madhouse (DEATH NOTE, ONE PUNCH MAN) produziert.

Das Yoshitoshi ABe das eindrucksvolle, düstere Character-Design zeichnete ist deutlich sichtbar, denn die Ähnlichkeit zu früheren Werken wie SERIAL EXPERIMENTS LAIN und HAIBANE RENMEI sind nicht zu leugnen. Aber auch die Hintergründe und das Setting sind mit Serial Experiments Lain vergleichbar. Durch einen häufigen Wechsel zwischen Detailreichtum und spartanischen Ansichten, spielt der Anime mehr mit Bildern als mit Worten. Sogar sehr viel mehr. Das Erste Wort fällt in Episode 1 erst nach über 11 Minuten. Aber auch im weiteren Verlauf erzählen die Bilder mehr als die Dialoge der Charaktere. Der Zuschauer wird mit dem Geschehen lange allein gelassen, denn die ausführlichen Erklärungen, wie sie in leicht verständlichen Anime üblich sind, fehlen hier weitestgehend. Du bist als Zuschauer gefordert, der Handlung zu folgen, was zugegeben nicht immer leicht ist, wie die Macher selbst eingeräumt haben, aber es lohnt sich. Die Handlung nimmt immer wieder Wendungen und überrascht - nein - schockiert zum Schluss sogar.

Die Bilder

Texhnolyze scr 05

Die Zeichnungen in diesem Anime sind extrem ausdrucksstark und künstlerisch durchdacht. In Wikipedia ziehen die Autoren sogar Parallelen zum Stil und zur Stimmung einiger Bilder von Edward Hopper, aber soweit würde ich nicht gehen. Hier wird mit Bildern ein Großteil der Geschichte erzählt und gelungen eine dystopische Stimmung erschaffen. Einige Einstellungen sind schlicht gehalten und lenken nicht von der Handlung ab, andere hingegen sind wieder sehr detailreich oder sogar in Zeichnungen umgewandelte Fotos.

Die Musik

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Die musikalische Untermalung unterstreicht dezent, was die Bilder aussagen sollen, aber hervorheben möchte ich den, für einen Anime eher ungewöhnlichen Trance-Titelsong Guardian Angel vom britischen Künstlerprojekt Juno Reactor, welches sich ebenfalls 2003 auch für einige Soundtracks in The Matrix Reloaded und The Matrix Revolutions verantwortlich zeigte.

Fazit

Texhnolyze scr 01

TEXHNOLYZE ist keine leichte Geschichte und es ist sicher keine Schande, wenn man sich die Serie mehrmals ansehen muss, um alles zu verstehen. Die Story ist so komplex, verworren und lange undurchsichtig, dass einem fast entgeht, auch Parallelen in die Realität ziehen zu können. Auch heute noch - oder gerade in der heutigen Zeit …

Eine sehenswerte Serie für den reiferen Zuschauer.

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entertainment
TRon ist seit Anfang 2014 auf FANDOM eifriger Autor und seit Anfang 2016 Redakteur der Animanga-News und des Entertainment-Newsteams. Er ist durch und durch Otaku und interessiert sich seit Jahrzehnten für Anime, Manga und Light Novel. Hauptsächlich für die Titel, die ein reiferes Publikum ansprechen. TRon-sensei trefft ihr in erster Linie im Animanga Wiki, oder er springt auf Anime-Conventions herum.

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